Kategorie: Prosa & Lyrik (Seite 2 von 3)

Liebe transluzent

Dein Seelenhauch, er ist durch Worte nicht zu fassen
Aber nichtsdestonimmer will ich den Versuch nicht lassen.
In diesem Augenblick…als ich Dich zum ersten Mal geschaut, warst du einem Engel gleich
Und schöner noch als tausend Blütenblätter.
Einen Turm aus feinstem Blütenstaub, den will ich türmen
Und auch tausend Stürme sollen Ihn nicht rauben.
Nur die feinsten Gaben will ich für dich klauben
Und selbst wenn dann alles rund um uns in Staub und Lärm vergeht,
Verlier ich niemals unseren Glauben.
Auch wenn die große Illusion der Wind verweht.

© Steven Auth, 09.05.2015, 11:12, Berlin

Nachtdenken

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Ich liege in meinem Apartment und starre an die Decke. Mein Apartment befindet sich im 523ten Stock in einer der Wohneinheiten im Distrikt 412 der Stadt. Eigentlich könnte ich mich ziemlich glücklich schätzen. Es ist ein Luxusapartment und verfügt damit sogar über einen eigenen Körperwaschautomaten und eine Fäkalienumwandlungseinrichtung, die ich mir mit niemandem teilen muss, so wie die armen Schweine ab dem 400ten. An die unteren 200 Stockwerke nahe der Oberfläche wage ich gar nicht erst zu denken.

Mein Leben spielt sich zum Glück weit oberhalb der kargen Oberfläche von Planet 4 ab. Ich arbeite in einer der zahlreichen, schwebenden Gasfarmen in der Nähe der äußeren Hülle der Atmosphäre von Planet 4. Mein Job ist es, mit meinem Team dafür zu sorgen, dass der Gasverlust der Atmosphäre durch unseren Abbau nicht zu deren langfristiger Destabilisierung führt. An und für sich ein leichter Job, da er im Wesentlichen darin besteht, die Tätigkeit der Umschichtungsroboter zu überwachen und diese gegebenenfalls zu warten. Die wenigsten Arbeiten, die auf Planet 4 und auf anderen Planeten der interstellaren Erdunion anfallen, werden noch ausschließlich von Menschen verrichtet. Meist sind wir nur bessere Handlanger der Maschinen, ohne die diese ihre Arbeit allerdings auf Dauer nicht verrichten könnten. Ich wollte nie Gasfarmer werden. Trotzdem…

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Sweet Dezember

Es wintert.
Schnee fällt und es ist kalt.
Der Winter ist da.
Menschen in warmen Mänteln mit Schals und Mützen
mühen sich ab durch die kalte Jahreszeit.

Es riecht nach Glühwein und Zimt.
Die Obdachlosen trinken heißen Kaffee.

Die Tage dauern kurz und Nächte werden von Frost beherrscht.
Zuhause in der Wärme ist es kuschelig und gemütlich.

Man schläft tiefer. Weiterlesen

Reißfaden

Als ich dann aus dem Fenster sehe streift mein Blick flüchtig den Regen, der in wahrhaft kaskadenartigen Sturzbächen den Boden in einen Morast aus Schlamm und Blättern verwandelt, bevor er sich, wie üblich, auf die Aushänge an dem kleinen Kiosk auf der gegenüberliegenden Straßenseite fixiert, die Ich von hier aus zwar als interessantbunten Fleck sehen, aber nicht lesen kann. Es ist mir aber auch ziemlich egal, da ich ohnehin nur eine vorrübergehende Raststätte, eine bequeme Bank in der großen Wartehalle, zu der mein Leben geworden ist, ja, die es irgendwie schon immer war, suche.

In meinem Kopf herrscht Leere. Nicht die Art von Leere, die ein weißes Papier in eine Quelle der Inspiration verwandeln kann oder die angenehme Leere, die sich kurz nach dem ersten Überschwang eines gemeinsamen Orgasmus mit einem geliebten Menschen einstellt, sondern die Leere, die man am Ende eines langen Arbeitstages in sich fühlt, wenn man nach Hause kommt und niemand da ist, der bereits auf einen wartet.

Sanfte Gittarenklänge streichen durch mein Zimmer, durch mein Ohr. Jetzt gesellt sich eine wohlklingende, männliche Stimme hinzu, die kurz darauf von Geigen im tiefsten Moll gefolgt wird und die Beiden zusammen betupfen nun gemeinsam dieses kleine, zerbrechliche Arrangement mit einer sanften und dabei gleichzeitig doch geradezu herzzerreißenden Melancholie.

Wieder sehe ich nach draußen.

Wie gut ich diesen Ausblick kenne. Weiterlesen

(R)Evolution

Foto: Köhler

(R)Evolution

Die Jahre des Leidens…
Was bleibt, sind lange Schatten.
Die Jahre des Krieges…
Wir können nun froh sein, dass wir sie nicht hatten.
Menschliche Erfahrung hat viele Gesichter,
Die Jahre … vorüber. Es bleiben Geschichten
Und schlichtestenfalls bleibt als übrig bestehen,
Dass all diese Jahre letzendes vergehen.
Was gelernt..?
Uns überlassen.
Es klingt von entfernt..
Niemand will wirklich hassen.
Und was bleibt ist ein Denkmal Weiterlesen

Wie ein Baum sein

Foto: Köhler

Ein Baum stellt seine Existenz nie in Frage.

Er weiß nur, dass er ist.

Er fühlt es, wenn die Sonne aufgeht;
sie ihre lebensspendenden Strahlen Wärme schenkend über Ihm ausgießt.
Er spürt es, wenn es Winter wird und die erste Kälte
seine wenigen vom Herbst verbliebenen Blätter zu kleinen Kunstwerken aus Kälte gefriert.

Nun sieht der Baum das alles und weiß dabei, dass er es nicht ändern kann.
Aber im Gegensatz zu uns bekümmert es den Baum nicht,
dass er manche Dinge eben nicht ändern kann. Weiterlesen

Seelisch herausgefordert

Fast jeder nennt es psychisch krank.
Was soll das bedeuten, psychisch krank?
Ist man krank, weil man anders ist?

Nein.

Ist man krank, weil man sich öfter als andere Menschen selbst im Wege steht.
Überzeugt mich nicht.
Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden, genau wie Herausforderungen dazu da sind, um an Ihnen zu wachsen.
Das Leben fordert sensible Menschen eben oft mehr heraus, als andere.
Wirklich mehr…?

Anders ist das Stichwort.

Lucky Strike

Ein Glückstreffer war das nun gerade wirklich nicht, als Ich mich vor mittlerweile vielen Jahren von guten Freunden, man kennt das, dazu drängen ließ, das Rauchen anzufangen. Das Rauchen anzufangen. Zunächst muss man Rauchen ja tatsächlich erst mal lernen. Ich kann mich, wie jeder Raucher, noch genau an meine allererste Zigarette erinnern. Damals vor dem Kino, das es jetzt schon seit Ewigkeiten nicht mehr gibt. Alles diesen blöden Cinestar-Wichsern zum Opfer gefallen. Wie auch immer. Ich stand also da mit meinen drei damals besten Freunden, zwei davon Raucher, wir wollten irgendeinen Film sehen und die beiden „mussten“ natürlich vorher erst noch schnell „eine qualmen“, wie man sagt. Ein Lungenbrötchen essen und so. Wie so oft damals bei solchen Gelegenheiten bekamen wir beiden Nichtraucher natürlich auch eine angeboten, denn: Die braucht man unbedingt, um cool zu sein. Anders: Keine Chance. Florian lehnte dankend ab. Ich griff zu. Weiterlesen

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